Ernährung bei Altersdiabetes
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Früher waren bestimmte Lebensmittel für Diabetiker und Diabetikerinnen tabu. Es gab sogar spezielles Essen für Diabetiker. Und die Frage „Was soll man bei Diabetes nicht essen?" war allgegenwärtig. Dieser Ansatz ist mittlerweile überholt. Heute gilt: Menschen mit Diabetes mellitus dürfen alles essen – müssen aber ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten!
Besonders zu beachten sind daher Zucker und andere Kohlenhydrate. Nicht umsonst nennt der Volksmund Diabetes mellitus auch „Zuckerkrankheit“.
Erfahren Sie hier, welche Rolle eine ausgewogene Ernährung bei Altersdiabetes spielt, und erhalten Sie praktische Tipps für eine gute Lebensmittelauswahl.
Warum ist die Ernährung bei einer sogenannten Zuckerkrankheit im Alter wichtig?
Die ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei Diabetes mellitus, weil die Auswahl der Lebensmittel und das Essverhalten den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Sie hilft dabei, den Körper mit Energie und lebensnotwendigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Das steigert das Wohlbefinden und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Der Begriff Altersdiabetes bezieht sich traditionell auf Typ-2-Diabetes, eine Form der Diabeteserkrankung, die sich durch eine gestörte Insulinwirkung und eine unzureichende Insulinproduktion durch die Bauchspeicheldrüse auszeichnet.
Ungünstige Erbanlagen können eine Rolle spielen, doch häufig sind es Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährung, die das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, die gerade in Industrieländern häufig vorkommt. Sie wird unterteilt in die Hauptformen Typ 1 und Typ 2. Während Typ-1-Diabetes vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorkommt, wird Typ-2-Diabetes auch „Altersdiabetes“ genannt. Der Name sollte nicht täuschen: Typ-2-Diabetes wird zumeist bei Erwachsenen ab 40 Jahren diagnostiziert. Etwa 90 Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus leiden an Typ-2-Diabetes.
Wie ernähre ich mich mit einem Altersdiabetes richtig?
Personen mit Altersdiabetes dürfen praktisch alles essen. Es stellt sich also gar nicht mehr die Frage: Welche Lebensmittel sind gut für Diabetiker? Und auch ein reiner Ernährungsplan für Diabetes ist nicht nötig. Das Essen sollte einer abwechslungsreichen Ernährung entsprechen, wie sie auch dem Nicht-Diabetiker empfohlen wird. Mehr zum Thema Ernährung im Alter erfahren Sie unter: Richtige und ausgewogen Ernährung.
Lesen Sie auch unseren Artikel zu Eiweiß im Alter unter: Darum sind Proteine in der Ernährung wichtig.
Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes sind übergewichtig. Für sie wird eine Anpassung des gesamten Lebensstils empfohlen. Im Fokus steht vor allem eine dem Energiebedarf angepasste Ernährung. Mit einer solchen Umstellung können sie ihr Gewicht und den Blutzuckerspiegel maßgeblich beeinflussen.
Bei Typ 2-Diabetikern mit einem normalen Körpergewicht ist vor allem auf die Qualität der kohlenhydrathaltigen Lebensmittel zu achten. Es ist empfehlenswert, die Portionsgrößen kohlenhydratreicher Lebensmittel pro Mahlzeit zu kennen und den Verzehr zuckerreicher Lebensmittel zu reduzieren.
Bei älteren Menschen ist es zudem wichtig, den Abbau von Muskelmasse zu verhindern. Regelmäßige Bewegung und gezieltes Aufbautraining können zur Stärkung der Muskulatur beitragen. Eine nährstoffreiche Ernährung spielt hier eine entscheidende Rolle.
Welche Lebensmittel sind gut bei Diabetes?
Hier ein paar grundlegende Tipps, wie Sie eine bewusste Lebensmittelauswahl treffen können:
Welches Obst ist gut für Diabetiker?
Nutzen Sie das Angebot an Obst, um Ihren Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten. Zuckerreiches Obst wie Bananen, Ananas oder Weintrauben sollten Sie eher selten essen.
Welche Lebensmittel senken den Blutzucker?
Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, enthalten u. a. Kohlenhydrate, die im Körper unterschiedlich schnell zu Glukose (Traubenzucker) abgebaut werden. Nach einer Mahlzeit kann der Blutzuckerspiegel je nach Art der aufgenommenen Kohlenhydrate somit schnell oder nur langsam ansteigen.
Warum steigt nach dem Essen der Blutzuckerspiegel?
Nachdem wir etwas gegessen haben, werden die Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Glukose abgebaut, was zu einem Anstieg des Blutzuckers führt. Als Antwort darauf produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin, dessen Hauptaufgabe es ist, den Zucker aus dem Blutkreislauf in die Zellen zu transportieren. In den Zellen wird Glukose entweder für die Energiegewinnung genutzt oder in Form von Glykogen als Reserve gespeichert. Insulin ist dabei der Schlüssel zur Regulierung des Blutzuckerspiegels. Wenn der Körper jedoch häufig große Mengen Zucker verarbeitet, kann es zu einer dauerhaft erhöhten Insulinproduktion kommen. Dies kann zu einer Insulinresistenz führen, bei der die Körperzellen weniger empfindlich auf das Signal des Insulins reagieren. Der Körper muss dann noch mehr Insulin produzieren, um den gleichen Effekt der Blutzuckersenkung zu erzielen. Mit der Zeit kann diese Dauerproduktion die Bauchspeicheldrüse auch schädigen.
Fünf Tipps bei Diabetes im Alter: Ernährung bei Diabetes Typ 2
Fazit
Diese Ernährungstipps, kombiniert mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, können dabei helfen, Diabetes im Alter gut zu kontrollieren und das Wohlbefinden zu steigern.
Eine spezielle Ernährung bei Altersdiabetes gibt es nicht. Wählen Sie jedoch Kohlenhydrate bewusst aus und reduzieren Sie Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke.
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Deutsche Diabetes Stiftung (o. J.): Diabetes – was ist das eigentlich? (12.11.2024)
Deutsche Diabetes Stiftung -
Haller N, Müller S, Schareck B. (2023): Diabetes und Ernährung, [online] (12.11.2024)
Haller N, Müller S, Schareck B. (2023): Diabetes und Ernährung -
Laupert-Feick C (2021): Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus - Beratung bei nicht-insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 2, Bonn
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Van de Loo I, Harbeck B (2020): Facharztwissen Endokrinologie und Diabetologie. Klinik, Diagnostik, Therapie, Berlin: Springer Verlag, S. 212-224