Wenn die Verdauung im Alter streikt - Symptome, Ursachen und effektive Tipps
Das Verdauungssystem unseres Körpers verändert sich mit den Jahren. Ernähren wir uns weiterhin wie gewohnt, kann das zu Problemen führen. Ein gesunder Lebensstil ist das A und O, um Verdauungsprobleme wie Verstopfungen im Alter zu vermeiden und zu behandeln.
Erfahren Sie hier, warum Verdauungsprobleme im Alter auftreten und wie Sie mit den richtigen Tipps sowie einer angepassten Lebensweise Verstopfungen vorbeugen und behandeln können. Von ballaststoffreicher Ernährung bis hin zu mehr Bewegung – hier finden Sie alle wichtigen Informationen.
Verdauungsprobleme im Alter: Das verändert sich
Mit zunehmendem Alter verändert sich das Verdauungssystem. Ohne Anpassung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten können daraus Verdauungsprobleme wie Verstopfungen entstehen.
Was hilft älteren Menschen bei Verstopfung?
Ein Aspekt für die Aufrechterhaltung einer normalen Verdauung ist ein gesunder Lebensstil, der eine bewusste Ernährungsweise und regelmäßige körperliche Aktivitäten einschließt.
Symptome von Verstopfungen
Verstopfung, auch als Obstipation bekannt, ist gekennzeichnet durch eine erschwerte Stuhlentleerung, die sich in weniger als drei Stuhlgängen pro Woche, starkem Pressen und hartem Stuhl bemerkbar macht. Diese Symptome treten häufig zusammen mit Blähungen und Bauchschmerzen auf. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein.
Wird die Verdauung im Alter langsamer?
Die vielfältigen Ursachen für Verdauungsstörungen bei älteren Menschen, insbesondere für Verstopfung, umfassen u. a. natürliche Alterungsprozesse wie eine verlangsamte Darmbewegung. Dies wird oft durch eine nachlassende Funktion der Darmmuskulatur und veränderte Darmaktivitäten verursacht.
Ursachen für eine schlechte Verdauung im Alter
Gastroenterologische Erkrankungen, die den Darmtrakt betreffen, können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Weitere Faktoren, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für Verstopfung bei Senioren und Seniorinnen führen können, sind veränderte Ernährungsgewohnheiten, wie eine geringere Aufnahme von Ballaststoffen und Flüssigkeiten, ein allgemeiner Bewegungsmangel und Nebenwirkungen von verschiedenen Medikamenten, die die Darmtätigkeit beeinträchtigen.
Eine umfassende Betrachtung dieser Faktoren ist entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und eine effektive Behandlung bei Verstopfung zu gewährleisten.
Folgende Lebensgewohnheiten können Verstopfungen begünstigen:
- Ballaststoffarme Ernährung
- Verminderte körperliche Aktivität
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr
- Einnahme bestimmter Medikamente
Ein Schlüsselelement in der Behandlung von Verstopfungen ist eine abwechslungsreiche Ernährung, die auf die Reduktion der oben genannten Beschwerden abzielt.
Die richtige Ernährung für eine gesunde Verdauung
Zur Förderung der Darmgesundheit sind Ballaststoffe und Flüssigkeit entscheiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt für eine gesunde Darmfunktion eine tägliche Aufnahme von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen. Ballaststoffe verbessern nicht nur die Darmflora, sondern regen auch die Darmtätigkeit an. Darüber hinaus sorgen sie für eine langanhaltende Sättigung.
Dabei ist zu beachten, dass eine ballaststoffreiche Ernährung nur dann effektiv gegen Verstopfung wirkt, wenn gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird. Ballaststoffe binden Wasser und erhöhen das Volumen des Stuhls, was die Darmbewegung unterstützt.
Was hilft älteren Menschen bei Verstopfung?
Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung:Flüssigkeitszufuhr: Ein Schlüsselfaktor für die Verdauung im Alter
Eine angemessene Flüssigkeitsaufnahme ist grundlegend, um Verdauungsprobleme zu verhindern. Ältere Menschen sollten darauf achten, täglich etwa 1,3 bis 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Darm aktiv zu unterstützen.
Im Alter lässt das Durstgefühl oft nach, wodurch das Risiko einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme steigt. Deshalb ist es besonders wichtig, bewusst auf eine regelmäßige und ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten.
Die Einführung fester Trinkgewohnheiten, wie das konsequente Trinken eines Glases Wasser zu jeder Mahlzeit und auch zwischen den Mahlzeiten, kann dazu beitragen, eine angemessene tägliche Flüssigkeitsaufnahme zu sichern.
Diese Trinkgewohnheiten unterstützen die Verdauung und tragen dazu bei, den Stuhl geschmeidig zu halten und dessen Passage durch den Verdauungstrakt zu erleichtern, was eine wesentliche Maßnahme zur Vorbeugung und Verbesserung von Verstopfungen darstellt.
6 Tipps zur Steigerung der täglichen Flüssigkeitsaufnahme für eine bessere Verdauung:
Unterstützung des Verdauungssystems im Alter: Praktische Tipps
Die Anpassung des Lebensstils kann wesentlich dazu beitragen, Verdauungsstörungen im Alter zu verbessern oder ihnen vorzubeugen:
Bewegung als Schlüssel für eine gesunde Verdauung im Alter
Regelmäßige Bewegung, wie leichte Gymnastik oder tägliche Spaziergänge, kann die Darmaktivität anregen und so Verstopfungen entgegenwirken.
Um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, kann es hilfreich sein, Stress durch Aktivitäten, die Freude bereiten, zu reduzieren.
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Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) inform (2021): Bauchfreundlich essen, in: Kompass Ernährung, 03, S. 14.
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Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (2014) Ausgewählte Fragen und Antworten zu Ballaststoffen
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) -
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (2014): Essen und Trinken im Alter, 2. Auflage, Bonn.
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Groeneveld M (2022): Essen und Trinken bei chronischer Verstopfung, 9 Auflage, Bonn.