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Schwindel im Alter: Woher kommt er und was hilft dagegen?

Lesezeit: 5 Minuten

Der Boden schwankt oder die Welt dreht sich wie im Karussell. Wenn wir solche Schwindelgefühle haben, kann das ziemlich verunsichernd sein. Viele Seniorinnen und Senioren kennen das, da Schwindel im Alter recht häufig vorkommt. Wenn auch Sie manchmal Schwindelanfälle haben, informieren Sie sich hier, woher Gleichgewichtsstörungen im Alter kommen. Ist die Ursache geklärt, lässt sich Schwindel meist gut behandeln. Lesen Sie außerdem, was Sie selbst tun können, um Altersschwindel vorzubeugen und sich im Alltag sicherer zu fühlen.

Mann hält beide Hände am Kopf
Inhaltsverzeichnis

Warum Schwindel im Alter häufiger vorkommt

Schwindelgefühle können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Daher sind Schwindelanfälle in jedem Alter möglich.

Doch ist die Wahrscheinlichkeit für Schwindel bei alten Menschen höher. Denn bei ihnen treten auch die Ursachen häufiger auf.

Was ist Schwindel und wie kommt es dazu?

Ein Schwindelgefühl entsteht, wenn das Gleichgewicht gestört ist. Dann scheint sich der Raum um uns zu bewegen. Dieses Kippen oder Kreisen erleben wir als Drehschwindel oder Schwankschwindel.

Normalerweise spüren wir unseren Körper stabil im Raum. Dafür sind verschiedene Sinne zuständig: Sehen, Hören, Tasten, die Gleichgewichtsorgane in den Innenohren und das Tiefenempfinden in Muskeln und Gelenken. All diese Sinneseindrücke verarbeitet das Gehirn. Tritt dabei eine Störung auf, kommt es zu Schwindel (lateinisch: Vertigo).

Manchmal geht Schwindel mit weiteren Symptomen einher wie Übelkeit, Seh- oder Hörstörungen, Kopfschmerzen, Benommenheit oder Taubheitsgefühlen. Chronischer Schwindel kann über Wochen oder Monate anhalten. Doch häufig dauern Schwindelattacken nur Sekunden und gehen von selbst vorbei.

Welche Arten von Schwindel gibt es?

  • orange Linien, die sich zu einem Teller zusammensetzen

    Funktioneller Schwindel ist am häufigsten. Einfache Bewegungen oder Seh-Eindrücke lösen plötzlich starke Schwindelgefühle aus. Die Betroffenen fühlen sich unsicher auf den Beinen und haben oft einen wankenden Gang. Die Angst umzukippen verstärkt diesen Schwankschwindel noch.

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    Altersschwindel tritt auf, wenn sich mit zunehmendem Lebensalter die Organe und Sinneswahrnehmungen verändern, die fürs Gleichgewichts-Empfinden wichtig sind.

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    Orthostatischer Schwindel kommt bei zu niedrigem Blutdruck vor. Vor allem wenn wir zu schnell aufstehen, wird uns kurz schummerig, als würden wir gleich in Ohnmacht fallen.

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    Psychogener Schwindel wird durch familiären, beruflichen oder anderen Stress ausgelöst.

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    Vestibuläre Migräne kann Drehschwindel verursachen. Vestibulär heißt: den Gleichgewichtssinn betreffend. Kopfschmerzen treten bei dieser Art von Migräne nicht unbedingt auf. Die Drehschwindel-Attacken sind jedoch häufig von Übelkeit, Erbrechen und Gangunsicherheit begleitet.

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    Gutartiger Lagerungsschwindel ist im höheren Lebensalter häufig. Dabei verrutschen die „Ohrsteinchen”. Das sind winzige Kristalle in den Bogengängen des Innenohrs. Diese stören dort Sinneszellen, die anzeigen, in welche Richtung sich der Kopf dreht. Dadurch treten kurze Drehschwindel-Attacken auf, z. B. beim Aufstehen oder Umdrehen im Bett.

Was tun bei Schwindel im Alter?

Wiederholt oder länger auftretende Schwindelanfälle sollten Sie immer mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären. Oft sind die Ursachen für Altersschwindel harmlos. Selten stecken ernste Erkrankungen dahinter.

Die Ursachen für Schwindel lassen sich leichter diagnostizieren, wenn Sie das Schwindelgefühl genau beschreiben:

  • Ist es eher ein Drehschwindel oder ein Wankschwindel?
  • Wie oft und in welchen Situationen tritt er auf?
  • Wie lange dauern die Schwindelanfälle?
  • War der Schwindel von weiteren Symptomen begleitet?

Tipp: Manche Kliniken haben spezialisierte Schwindelzentren. Eine Schwindelambulanz in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Wichtig ist neben der Behandlung von Schwindel auch die Lebensqualität. Schwindelgefühle und Gangunsicherheit verleiten uns dazu, vorsichtig zu sein. Weil wir Angst haben, zu fallen, bleiben wir lieber zuhause. Wir bewegen uns weniger an der frischen Luft und treffen weniger Menschen. Dabei tun gerade diese Dinge uns gut! Deshalb ist es wichtig, etwas gegen Altersschwindel zu tun.

Schwindel-Prävention: so beugen Sie Schwindel und Stürzen vor

Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind generell gut für die Gesundheit. Sie helfen auch, Altersschwindel vorzubeugen oder besser damit zurechtzukommen. Ergänzen Sie Ihre Seniorengymnastik durch Übungen, die gezielt das Gleichgewicht trainieren.

Gleichgewichts-Übungen: Bleiben Sie in Balance!

Stützen Sie sich ab, wenn Sie die folgenden Übungen fürs Gleichgewicht ausprobieren! Stellen Sie sich seitlich neben eine sichere Abstützmöglichkeit, z. B. einen Tisch. Halten Sie sich mit einer Hand daran fest. Erst wenn Sie die Übungen sicher beherrschen, versuchen sie es freihändig.

Kniebeugen: Stellen Sie die Füße hüftbreit auseinander. Gehen Sie leicht in die Knie, als wollten Sie sich hinsetzen. Die Fersen bleiben am Boden. Beugen Sie die Knie so weit, wie es angenehm ist. Dann drücken Sie die Beine wieder durch. Wiederholen Sie die Übung bis zu 10 mal.

Zehengang: Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen. Gehen Sie so gleichmäßig wie möglich 3 langsame Schritte vorwärts

Einbeinstand: Stellen Sie sich aufrecht hin. Heben Sie ein Bein, indem Sie das Knie nach hinten abwinkeln. Das Knie des Standbeins bleibt dabei locker. Halten Sie den Einbeinstand für 10 Sekunden. Dann wechseln Sie auf das andere Bein. Ist das Bein-Heben zu wackelig, lassen Sie beide Füße am Boden und verlagern nur Ihr Gewicht auf ein Bein.

Sturzgefahr reduzieren

Ob mit oder ohne Schwindel – Stolperfallen in der Wohnung und leichtsinnige Akrobatik sind ein unnötiges Risiko. Hier ein paar Tipps, um Stürze zu vermeiden:
  • grünes Häkchen

    Kabel nicht quer durch den Raum legen

  • grünes Häkchen

    rutschige Teppiche entfernen oder fixieren (z. B. mit Antirutschmatten)

  • grünes Häkchen

    für helle Beleuchtung sorgen

  • grünes Häkchen

    Haltegriffe im Bad anbringen

  • grünes Häkchen

    nicht auf Stühle oder Leitern klettern

  • grünes Häkchen

    Schuhe mit gutem Halt tragen – auch daheim

  • grünes Häkchen

    mit Gehhilfen sicherer gehen

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung – auch bei Schwindel

Eine ausgewogene Ernährung beinhaltet genügend Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Dann bekommt unser Körper die Nährstoffe, die er braucht. Nur so kann er richtig funktionieren – das gilt auch für den Gleichgewichtssinn.

Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich der Bedarf: Der Körper braucht nun weniger Energie. Deshalb können wir im Alter die Kalorienzufuhr etwas drosseln. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an Vitaminen und Mineralien gleich hoch oder steigt in einigen Fällen sogar. Darum ist es wichtig, auf Lebensmittel mit höher Nährstoffdichte zu achten: Bevorzugen Sie Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte.

Und trinken Sie genügend Flüssigkeit (möglichst zuckerfrei). Auch Flüssigkeitsmangel im Alter kann Schwindelanfälle auslösen.

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Haehnchen_mit_Salat
Artikel vom 15.01.2025