Glücklich alt werden: Was wir darüber wissen und was wir aktiv tun sollten

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In welcher Lebensphase sind wir Menschen am glücklichsten? Was macht Glück aus? Und wie helfen Sie Ihrem Glück auf die Sprünge, wenn bereits 80 oder mehr Kerzen auf der Geburtstagstorte brennen? Große Fragen – und viele Antworten, nicht nur aus der Forschung.

Seniorin lächelt bei ihrer Tätigkeit
Inhaltsverzeichnis

Was ist das glücklichste Alter? Das sagen Forscherinnen und Forscher

Fragen wir die Wissenschaft nach unserem Lebensglück, dann begegnet uns – ein Buchstabe. Das U. Denn Lebensglück verlaufe U-förmig, postulieren Statistiken und Studien.

In der Jugend und im Alter am glücklichsten?

Am glücklichsten sind wir demnach als junge Erwachsene. In der Zeit zwischen 30 und 60 sinkt das Lebensglück. Dinge wie Familie und Beruf fordern und verpflichten. Nicht immer führen die großen Linien des Lebens zum gewünschten Ziel. Dafür hier und da in die berühmt-berüchtigte Krise zur Lebensmitte.

Die gute Nachricht: Danach geht’s bergauf, die Kurve steigt wieder. Aus statistischer Sicht ist das Alter oft von Zufriedenheit geprägt. War es das, was Bundeskanzler Helmut Schmidt meinte, als er sagte, das Wort „Glück“ tausche er lieber gegen „Zufriedenheit“?

Frau blickt zur Seite und lacht

Hormone beeinflussen das Empfinden

Glück hin, Zufriedenheit her. In der Lebensmitte suchen wir beides oft vergebens. Liegen die Gründe dafür in den Herausforderungen der Lebensmitte, wie Beruf und Familie? Möglich, aber neben den Lebensumständen scheinen auch die Hormone ein Wörtchen mitzureden. In den rauschenden Jugendjahren produziert unser Gehirn im Schnitt mehr Dopamin, das für Hochgefühle zuständig ist. Kennzeichnend für die Lebensmitte: das Stresshormon Adrenalin. In späteren Jahren dominiert im Gehirn dann der Botenstoff Morphium, der entspannend wirkt und Glücksgefühle auslöst.

Unzufriedenheit im Alter?

Die These vom „Glückshufeisen“ stößt auch auf Widerspruch. So wollen die Sozialwissenschaftler Fabian Kratz und Josef Brüderl von der Ludwig-Maximilians-Universität München in einer Studie herausgefunden haben: Ab 65 geht unser Lebensglück schnurstracks auf Talfahrt. Eine Erkenntnis, die deprimieren muss. Oder? Nicht unbedingt! Wenn wir wissen, was auf uns zukommt, können wir unser Glücksempfinden bewusst steigern. Ein realistisches Bild von der eigenen Lebensgestaltung und dem persönlichen Glück im Alter helfen, die eigenen Erwartungen anzupassen.

Auch hochaltrige Menschen in Studien berücksichtigt

Kritik an der Theorie von der U-Kurve hat es immer schon gegeben. Immerhin gibt es in der Wissenschaft zu fast jedem Thema nicht selten mehrere, oft widersprüchliche Meinungen. Was neu ist an der Studie aus München: Sie berücksichtigt auch hochaltrige Menschen. Und hier wird deutlich: Ab dem 80. Lebensjahr nimmt die Zufriedenheit bei vielen Menschen ab – vor allem, weil Krankheiten und soziale Verluste stark zunehmen. Eine unabänderliche Tatsache ist das aber nicht. Viele Menschen sind in den letzten Lebensjahren unglücklich – viele aber auch sehr glücklich. Die positive Einstellung zum Altersbild spielt hier eine wichtige Rolle, wie die Forschung beweist. Demnach leben Menschen mit einem positiven Altersbild 7,6 Jahre länger und sind gesünder und glücklicher.

Das eigene Glück in Zukunft selbst gestalten

Internationale Studien haben gezeigt, dass die Veranlagung zum Glücklichsein zu 50 Prozent von unseren Genen abhängt. Wer die Langform des Gens SLC6A4 besitzt, bekommt mehr vom Hormon Serotonin – und sieht so eher das Positive. Und nun? Ist Glück nicht mehr als das Zusammenspiel von Genen und Hormonen und unserer persönlichen Lebenssituation? 

Die Antwort: Ja! Zwar wirken sich unsere Gene zu 50 Prozent und unsere Lebenssituation zu 10 Prozent auf unser Glücksempfinden aus – doch bleiben bei dieser Rechnung ganze 40 Prozent offen.

Und die hängen von uns selbst ab – von unserer Lebenseinstellung zum Beispiel. Und davon, ob wir bereit sind, unser Glück in die Hand zu nehmen.

Infografik zum Glück

Welche Faktoren machen im Alter zufrieden?

Denn klar ist auch: Wissenschaftliche Erkenntnisse sind nie in Stein gemeißelt. Sie zeigen Tendenzen auf – die individuelle Lebenssituation und Zufriedenheit des Einzelnen bleibt hingegen oft außen vor. Und doch sind es weltweit die gleichen Faktoren, die uns Menschen glücklich machen – unabhängig vom Alter.

Das private Umfeld ist entscheidend, um glücklich alt zu werden

Neben guter Gesellschaft in Form von Familie, Kindern, Betreuern und echten Freunden gehört eine Beschäftigung dazu. Das kann ein Hobby oder ein Interessensfeld sein. In jedem Fall sollte es zu unseren Fähigkeiten und Talenten passen sowie das Gefühl der Selbstbestimmtheit ankurbeln. Und wer dazu ausreichend Geld für seine Grundbedürfnisse hat, dessen Chancen stehen gut, ein glückliches Leben zu führen.

Die Selbstbestimmtheit zu erhalten, dazu trägt auch der Service „Essen auf Rädern“ bei. Denn hier entscheidet jeder selbst, wo, wann, was und wie häufig er bestellt.

In vielen Regionen gibt es unterschiedliche Anbieter und die Speisenauswahl ist groß. So wählen Sie täglich nach den eigenen Vorlieben aus. Denn: Täglich das essen, was einem schmeckt – auch das macht glücklich!

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Herzhafter Eintopf
Artikel vom 09.10.2022