Digitale Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter
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Die technische Entwicklung geht rasend schnell voran. Da ist es gar nicht so einfach, Schritt zu halten. Dabei können digitale Angebote Ihren Alltag deutlich leichter und sicherer machen. Eine Herd-Abschaltautomatik stellt zum Beispiel automatisch Ihre Herdplatte aus, wenn Sie einen heißen Topf auf dem Kochfeld vergessen haben. Und mit einem Hausnotruf ist Hilfe im Notfall nur einen Knopfdruck entfernt. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann lesen Sie einfach weiter. Wir stellen Ihnen nützliche technische Hilfsmittel vor, die Ihnen ein selbstbestimmtes Leben im Alter erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
Welche Angebote zur Unterstützung älterer Menschen gibt es?
Es ist beeindruckend, welche technischen Möglichkeiten es heute schon gibt. Per Knopfdruck oder auch vollkommen automatisch lassen sich Rollläden öffnen, Lampen dimmen oder alle Geräte im Haus ausschalten. Sind diese digitalen Angebote über eine zentrale Steuerung erreichbar, spricht man vom „Smart Home“, dem intelligenten Haus. Smart-Home-Systeme richten sich an alle, die sich den Alltag komfortabler gestalten möchten. Sie sind für Jung und Alt gleichermaßen nützlich. Das Wichtigste ist aber: Sie schützen vor Gefahren wie Feuer oder überlaufendem Wasser. Zusätzlich gibt es Alltagshilfen, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden. Dazu gehören zum Beispiel Sturzmelder oder das einfach zu bedienende „Seniorenhandy“.
Digital im Alter? Warum nicht?!
Selbst im hohen Alter lassen sich noch neue Dinge lernen, sogar wie Sie digitale Angebote nutzen. In Kursen für ältere Menschen wird Ihnen Schritt für Schritt erklärt, wie das funktioniert. Zusätzlich finden Sie im Internet hilfreiche Erklärvideos. So gehen Sie mit der Zeit und können von all den technischen Neuheiten profitieren.
Digitale Haushaltshelfer für Senioren
Es gibt Dinge, die gehen im Alter nicht mehr so leicht von der Hand wie früher. Die gute Nachricht: Vieles funktioniert heute schon vollautomatisch, auf Knopfdruck oder per Fernsteuerung und sorgt so für mehr Komfort im Alltag. Wir stellen Ihnen einige solcher digitalen Alltagshilfen vor:
Kosten-Erstattung für digitale Lösungen
Digitale Helfer können kostenintensiv sein. Wenn Sie einen Pflegegrad haben, lohnt es sich daher, vorab einen Antrag an die Pflegekasse oder Krankenkasse stellen. In Frage kommen Anträge für „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“, für „Hilfsmittel“ oder „Pflegehilfsmittel“. Wann die Kasse tatsächlich Kosten übernimmt, ist von Fall zu Fall verschieden.
Das Seniorenhandy – so bleiben Sie in Kontakt
Haben Sie bereits ein mobiles Telefon? Handys oder Smartphones ermöglichen es Ihnen, Ihre Lieben von überall aus zu erreichen. Vielleicht nutzen Sie Ihr Gerät auch zum Fotografieren, um Musik zu hören, im Internet etwas nachschauen oder mit Spielen Ihr Gedächtnis zu trainieren. Die Bedienung ist nicht immer ganz einfach. Hier schafft das sogenannte „Seniorenhandy“ Abhilfe.
Was sind die Vorteile von einem Seniorenhandy?
Unter einem „Seniorenhandy“ wird in der Regel ein Klapphandy oder Tastenhandy verstanden. Es gibt aber auch das extra leicht zu bedienende Smartphone für Senioren. Lassen Sie sich beim Kauf ausführlich beraten. Wählen Sie dann das Gerät, mit dem Sie am besten zurechtkommen und das alles bietet, worauf Sie Wert legen.
Herd-Abschaltautomatik und Co.: Assistenzsysteme für Gesundheit und Sicherheit
Für ein selbstbestimmtes Leben im Alter sind digitale Assistenzsysteme sehr hilfreich. Wir geben Ihnen einige Beispiele:
- Hilfe auf Knopfdruck: Mit einem Hausnotruf tragen Sie rund um die Uhr einen kleinen Sender bei sich. Mit dem können Sie bei Bedarf sofort Hilfe rufen. Das Hausnotruf-System kann auch mit einem Sturzmelder ausgestattet sein. Der sendet im Notfall vollkommen automatisch einen Hilferuf an eine Notruf-Zentrale oder einen gespeicherten Kontakt. Unsere Empfehlung: Bevor Sie einen Vertrag für ein Hausnotruf-System abschließen, sollten Sie zunächst verschiedene Anbieter vergleichen.
- Gefahren automatisch erkennen: Sensoren für Hitze, Wasser oder Gas reagieren auf mögliche Gefahren-Situationen. Eine Herd-Abschaltautomatik kann zum Beispiel den Herd ausstellen, wenn länger niemand anwesend ist. Ebenso kann der Wasserfluss bei überlaufendem Wasser automatisch gestoppt und vor Gasaustritt gewarnt werden. Kontaktieren Sie dafür den Elektro-, Heizungs- oder Sanitär-Installateur Ihres Vertrauens und lassen Sie sich beraten.
- Lichtsignale: Kennen Sie das auch? Die Tür- oder Telefonklingel hat man einfach nicht gehört. Das lässt sich durch Klingelverstärker mit Lichtsignalen verhindern. Sie erhöhen die Ton-Lautstärke und geben zusätzlich ein helles, gut sichtbares Blinken ab. Erkunden Sie sich einfach nach Lichtklingeln oder Telefonklingel-Verstärkern mit Licht.
- Geräte ausschalten: Smart-Home-Systeme lassen sich so einrichten, dass beim Verlassen Ihrer Wohnung alles automatisch gesichert wird. Die Fenster schließen sich, die Heizung fährt runter, die Alarmanlage wird aktiviert. Auch Geräte, die nicht dauerhaft in Betrieb sein müssen, können ausgestellt werden. So müssen Sie sich nie wieder sorgen, ein heißes Bügeleisen angelassen zu haben. Beachten Sie: Smart-Home-Systeme benötigen meist eine Internet-Verbindung.
- Gesundheitsuhr: Eine Smartwatch für Senioren ist eine Art intelligente Uhr, die mit vielen hilfreichen Funktionen ausgestattet sein kann. Dazu gehören zum Beispiel SOS-Notruf, Blutdruckmessung bei Bluthochdruck im Alter, Sturz-Erkennung, Sprach-Steuerung und Standort-Ermittlung.
- Medikamentenwecker: Wussten Sie, dass es Tablettenspender gibt, die über Ton-, Licht- oder Vibrations-Signale an die Einnahme von Tabletten erinnern? Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach den verschiedenen Möglichkeiten oder recherchieren Sie online.
- Aufstehhilfen: Fällt Ihnen das Aufstehen schwer? Leichter wird es mit Stuhlauflagen. Diese sogenannten Katapultsitze schieben Sie auf Knopfdruck einfach sanft nach oben und unterstützen Sie so in Ihrer Selbstständigkeit.
Achten Sie auf die Sicherheit Ihrer Daten!
Digitale Lösungen können Ihnen das Leben deutlich erleichtern. Damit das für Sie rundum sicher ist, kommt es auf drei Dinge an:
- Nutzt das Gerät das Internet, sollten die Einstellungen den maximalen Schutz Ihrer Daten berücksichtigen. Unnötige Berechtigungen sollten zudem deaktiviert sein. Eine Wecker-App benötigt zum Beispiel kein Zugriffsrecht für Ihre Fotos.
- Die Programme auf Ihren Geräten sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Regelmäßige Updates schließen Sicherheits-Lücken und sind daher wichtig.
- Die sichere Bedienung aller Geräte sollte beherrscht werden.
Wir empfehlen, eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die Ihnen beim Einrichten hilft und Ihnen die richtige Bedienung zeigt. So schützen Sie sich am besten vor einem unbefugten Zugriff auf Ihre privaten Daten.
Alltagshilfen über das Internet finden
Auch das Internet ist eine digitale Lösung, die für Sie vieles leichter machen kann. Falls Sie Fragen haben, finden Sie online im Handumdrehen die Antwort. Das gilt auch für Fragen wie: „Wer ist der beste Anbieter von Essen auf Rädern für mich?“ oder „Welche Hausnotruf-Anbieter gibt es in meiner Region?“ Mit wenigen Klicks haben Sie alle Informationen, die Sie benötigen und stellen auf Wunsch sogar gleich den Kontakt her.
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Digitale Assistenzsysteme: Was können digitale Helfer für Senioren?
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